Merinowolle

Merinowolle – eine Wolle für alle Jahreszeiten

Wolle ist ein natürlicher und nachwachsender Rohstoff, welcher biologisch abbaubar ist. Die natürlichen Eigenschaften der Wolle, resultieren aus dem Aufbau der Faser - fein, weich, stark gekräuselt, geschuppt, elastisch – und bedingen so ihre tollen Eigenschaften: sie riecht nicht, sie kratzt nicht, kühlt, wenn's warm ist, wärmt, wenn's kalt ist. Wolle ist feuchtigkeitsregulierend und atmungsaktiv, schwer entflammbar, antistatisch, nahezu knitterfrei, pilling-arm und behält ihre Passform. Zudem hat Merinowolle, je nach Dichte und Webart, einen natürlichen Lichtschutzfaktor von bis zu 50. Aufgrund der selbstreinigenden Funktion müssen Wollprodukte weniger gewaschen werden. Strickgut hat sich dazu entschlossen nur noch mulesing freie Wolle zu verwenden, um dazu beizutragen, dass diese tierquälende Praktik verboten wird.

Kurz vorab: Da Wolle bis zu einem gewissen Grad die Eigenschaft hat selbstreinigend zu sein, genügt es oftmals, das Kleidungsstück an die Luft zu hängen und die Wäsche zu sparen. Ideal ist das Auslüften bei feuchter Witterung, denn der Wasserdampf in der Luft transportiert Schmutzpartikel und schlechte Gerüche ab. Die elastischen, knitterunempfindlichen Wollfasern können sich darüber hinaus immer wieder von selbst erholen. Wenn durch grobe Verschmutzungen doch eine Wäsche notwendig wird, sollte man sich unbedingt an die Waschempfehlungen von Strickgut halten.

Merinofasern sind so fein (16,5 bis 24 Mikron) , dass ihre Berührung nicht als unangenehm empfunden wird. Denn die menschliche Empfindlichkeitsschwelle liegt bei etwa 25 Mikron. Das erklärt, warum herkömmliche Wolle (ca. 30 Mikron) kratzt, während sich Merinowolle angenehm weich auf der Haut anfühlt.

Jeder kennt die guten Isolationseigenschaften von Wolle. Merinofasern sind mit vierzig Kräuselungen pro cm sehr stark gekräuselt. Durch die wellenartiger Struktur liegen die Fasern sehr locker aufeinander und bilden Luftkammern. Diese schließen die Körperwärme ein und speichern diese – ob gegen Sommerhitze oder Winterkälte.

Warme Luft führt dazu, dass die Wolle schneller trocknet. Diese kühlende Verdunstung bewirkt zusätzlich, dass das Tragen auch im Sommer angenehm ist.
Weiterhin reguliert die Wolle den Feuchtigkeitshaushalt und damit die Körpertemperatur. Die Wolle kann durch ihre hygroskopischen Fasern rund ein Drittel ihres Eigengewichtes an Feuchtigkeit aufnehmen ohne sich feucht anzufühlen. Die Faseroberfläche bleibt dabei trocken.

Ein wesentlicher Effekt ist die Selbstreinigungsfunktion der Wolle. Erklären lässt sich dies durch folgende Faktoren:
Das Keratin, also das Faserprotein in der Wolle, baut die geruchsverursachenden Bakterien auf der Haut ab. Zudem können sich Bakterien auf der schuppigen Oberfläche von Wolle schlechter halten als beispielsweise auf glatten Synthetikfasern. Weiterhin besteht die Wollfaser aus zwei Zelltypen, welche unterschiedlich viel Feuchtigkeit aufnehmen können und dadurch unterschiedlich stark anschwellen. Der dadurch entstehende Reibungsprozess bewirkt einen mechanischen Selbstreinigungseffekt. Darüberhinaus nehmen Merinofasern Wasserdampf auf, bevor dieser auf der Haut zu Schweiß kondensiert. So erklärt sich, warum sich weniger Schweiß bildet und unangenehmer Geruch vermieden wird.